Die
Menschheit existiert nicht mehr. Komplette Städte liegen in Trümmern
und die Erde ist trocken, verdorrt und hässlich. Der Grund dafür
war vermutlich ein nuklearer Krieg, den niemand gewann. Die einzigen
Überlebenden sind Kakerlaken und ähnliches Ungeziefer, welches sich
in verfallenen Kanalisationen und Atombunkern aufhält. Dies klingt
zwar nach einem sehr düsteren Szenario, tatsächlich ist es jedoch
eine recht lustiges Point & Click Adventure . Es geht um die zwei
Kakerlaken Jim (der Protagonist) und Bud (sein "Sidekick")
die unbedingt an die Oberfläche wollen. Mehr wird dem Spieler nicht
gesagt.
Dies
kann man übrigens wörtlich nehmen, da das Spiel über keine
Sprachausgabe verfügt. Dialoge werden über Sprechblasen und lustige
Geräusche geführt. Wobei es auch keine richtigen Dialoge gibt, da
einem die Charaktere meistens nur "sagen", was sie wollen
oder was der Spieler machen könnte und das war es dann auch. Das ist
zwar eine interessante Idee, leider wird es dadurch sehr schwer, sich
in die Charaktere oder die Geschichte hineinzuversetzen.
Die
Steuerung ist für ein Point & Click Adventure etwas unüblich,
da man sich nicht durch Mausklicks, sondern mit WASD bewegt. Dies hat
aber auch einen Grund, nämlich das Krabbeln an Wänden und Decken.
Leider kann dies in engen Plätzen recht hakelig werden und man kann
nie direkt sehen, an welchen Wänden man klettern kann und an welchen
nicht. Zudem werden Decken und Wände nur selten in Rätsel
einbezogen. Die Wände braucht man nur, um an Objekte oder die Decke
zu gelangen, die Decke jedoch nur für wenige Rätsel und allenfalls
einige Objekte.
Musik
gibt es in dem Spiel eher wenig. Möglicherweise war dies nur ein
Spielefehler, aber bis auf einen Ort und das Pausemenü, gab es in
dem Spiel keine Musik. Die Musik, die ich zu hören bekam, war dafür
ganz in Ordnung. Sie war nicht zu schnell oder zu langsam. Viel mehr
kann ich dazu nicht sagen.
Die
Grafik besteht aus einer recht hübschen, dreidimensionalen Welt, die
meist etwas düster ist. Sowohl atmosphärisch, als auch
wortwörtlich. Nicht so hübsch waren dafür die Objekte im Inventar
und ebenso manche Sprechblasen. Beides wird in einem schattenhaften
Schwarz dargestellt, was es teils kompliziert macht, etwas zu
erkennen.
Wie
bereits erwähnt, sind die Charaktere und die Story etwas
undurchsichtig. Bis auf die beiden Protagonisten, erfährt man keine
Namen und aufgrund der fehlenden Sprachausgabe, weiß man oftmals gar
nicht, wieso man etwas macht oder mit wem man es zu tun hat.
Besonders gegen Ende des Spiels, welches übrigens SEHR früh
erreicht ist, war ich ziemlich verwirrt.
Die
Rätsel sind recht schwierig. Dies liegt aber oftmals daran, dass man
gar nicht weiß, worin die Aufgabe des Rätsels überhaupt besteht.
Meistens muss man also etwas herumprobieren, um auf den Lösungsweg
zu kommen. Bis man dann die Lösung hat, kann es aber noch etwas
dauern. Leider gibt es nur ein Rätsel, welches das Klettern stark
miteinbezieht und das ist leider auch unnötig kompliziert. Das
Klettern besitzt durchaus viel Potenzial, dieses wurde jedoch leider
verschwendet.
Fazit:
Jorney
of a Roach ist ein Spiel, das auf dem ersten Blick einzigartig ist,
sich aber leider als ein zu kurzes Spiel, mit neuen, aber schlecht
eingesetzten Ideen, herausstellt. Wären diese Ideen besser
eingesetzt worden, so hätte das Spiel wohl mehr als 2,5 von 5
Atomraketen verdient.
Ich bedanke mich bei fictionfantasy.de für das zur Verfügung gestellte Spiel.