Samstag, 24. August 2013

Divinity Dragon Commander


Vorab möchte ich mich bei Daedalic für die kostenlose Presseversion dieses Spiels bedanken.

 Divinity Dragon Commander erzählt die Geschichte des Drachenritters, der Frieden über das Land Rivellon bringen will, indem er sie mit mächtigen Kriegsmaschinen und seiner Fähigkeit, sich in einen Drachen zu verwandeln, erobert. Klingt komisch? Ist es aber eigentlich nicht, denn seine königlichen Halbbrüder und -schwestern wollen gewaltsam die Macht über Rivellon an sich reißen und stürzen das Land dabei in einen Krieg, der es zu zerstören droht. Die Vorgeschichte dazu könnt ihr euch wahlweise im Handbuch des Spieles durchlesen oder zu Beginn des Spiels anhören. Fakt ist: Ihr seid ein Halbdrache und müsst Rivellon vor dem Untergang bewahren. Spielerisch ist dies in drei Aspekte aufgeteilt, Diplomatie, eine Art Brettspiel und Echtzeit-Strategie gemischt mit etwas Action.

Zu Anfang des Spiels werdet ihr in alle drei Aspekte eingeführt und lernt nach und nach die Besatzung eures Schiffs, der Raven, sowie die verschiedenen Diplomaten kennen. Da ihr die Rasse der Menschen vertretet, trefft ihr auf Diplomaten der anderen Rassen, nämlich die Untoten, die Elfen, die Zwerge, die Echsen und die Imps. Abgesehen von Diplomaten trefft ihr aber auch auf verschiedene Generäle, die euch im Kampf unterstützen, könnt neue Einheiten erforschen oder bereits erforschte Einheiten upgraden und selbiges mit euren Drachenfähigkeiten machen. Dafür sind jewiels der Imp Grumio und der Zauberer Maxos verantwortlich welcher euch gleichzeitig auch als euer Ratgeber und Freund zur Verfügung steht.

Seid ihr auf dem Schiff fertig, geht es in die nächste Phase über, eine Art Brettspiel, auf dem ihr Einheiten verschiebt, Pläne schmiedet, einige wenige Gebäude baut und den Feind beobachtet. Ist jede Person fertig kommt es unter Umständen zum Kampf, den ihr entweder simulieren oder anführen könnt. Auf den ersten Blick wirken die Kämpfe wie bei jedem anderem Strategiespiel, doch der Schein trügt. Ihr startet mit einigen Einheiten in einer Basis und euer Gegner tut das gleiche auf der anderen Seite der Karte. Nun müsst ihr eure Basis ausbauen und die auf der Karten verstreuten neutralen Bauplätze einnehmen und bebauen. Dafür braucht ihr Rekruten welche ihr durch Rekrutierungszentren erhaltet. Ihr könnt jedoch nicht mehr Rekruten besitzen als das Land, in dem Ihr seid, Einwohner hat.

Bauen könnt ihr zudem nur auf vorgebenen Bauplätzen, was eure Möglichkeiten etwas eingrenzt. Nach einiger Zeit im Kampf könnt ihr 20 Rekruten opfern um in Drachenform auf dem Schlachtfeld zu erscheinen und mit eurem Jetpack (Jawohl! Ein Drache mit einem Jetpack!) und Feuerbällen Tod über den Feind niederprasseln zu lassen. Zumindestens sollte man das denken. Doch euer Drache hält überraschend wenig Schaden aus und dient somit nicht als Zerstörungsmaschine, die feindliche Basen im Alleingang zerstört, sondern als Unterstützung für eure Einheiten im Kampf. Wenn ihr gut im Ausweichen seid ist es trotzdem möglich viel Schaden anzurichten, ohne das Zeitliche zu segnen. Falls dies doch einmal passiert, könnt ihr nach einigen Sekunden weitere 20 Rekruten opfern, um erneut zu erscheinen.

Das Problem an den Kämpfen ist jedoch, dass sie nach einiger Zeit äußerst repetitiv werden und es nicht viele Gebäude und Einheiten gibt, die ihr wirklich braucht. Zudem kann man es meistens schon am Anfang einer Schlacht erkennen, ob ihr gewinnt oder verliert, da ihr mit der höheren Anzahl von Einheiten meistens obsiegt. Dies ist zwar nicht immer der Fall, aber dafür hat man ja den Drachen. Der Fokus lag für mich also auf dem Planen und nicht dem Kämpfen und besonders beim Vorausplanen muss man vorsichtig sein. Es ist sehr empfehlenswert, öfter abzuspeichern, da der Gegner alles andere als dumm ist und eigentlich immer genug Einheiten besitzt um euch anzugreifen und trotzdem noch eine passable Verteidigung zu besitzen.

Nun gibt es noch einige Spielkarten, die ihr einsetzen könnt um euch zu stärken oder den Gegner zu schwächen. Freigeschaltet werden diese entweder durch verschiedene Gebäude oder diplomatische Entscheidungen.  Leider sind diese nicht allzu schwerwiegend, da sie euch nicht direkt betreffen. Wenn ihr etwas entscheidet wird darüber in der Zeitung berichtet, die zu Beginn jeder Runde erhaltet, ihr erhaltet diverse Boni oder auch Mali und macht euch bei den verschiedenen Völkern beliebt oder unbeliebt. Eigentlich ist es aber nicht wirklich wichtig wie ihr euch entscheidet, sondern welche Völker ihr mit eurer Entscheidung erfreut.So ist es auch mit der Hochzeit, die man euch später ermöglicht oder besser gesagt aufzwingt. Ihr entscheidet nicht, was ihr für richtig haltet, sondern was politisch am klügsten ist. Dies ist zwar nicht grundlos so, aber es ist schade, dass eure Entscheidungen eigentlich bedeutungslos sind.

Damit wäre eigentlich alles gesagt, was es zum Einzelspieler zu sagen gibt, weshalb ich nun noch etwas zum Online-Modus sagen würde, doch leider gibt es dabei ein kleines Problem. Niemand spielt den Online-Modus! Jedes Mal, als ich online spielen wollte, gab es höchstens zwei Server, einer für zwei Spieler und einer für vier Spieler und beide waren durchgehend besetzt. Offenbar gibt es nur sechs Leute die den Online-Modus aktiv spielen. Da sich der Online-Modus also erledigt hätte, komme ich nun zum Fazit.

Fazit:
Divinity Dragon Commander ist ein durchschnittliches Echtzeit-Strategiespiel mit leichten diplomatischen Möglichkeiten. Leider verschwendet das Spiel in beiderlei Hinsicht viel Potenzial und wird nach einiger Zeit recht repetitiv. Auch die Möglichkeit als Drache zu spielen ändert daran nicht viel. Für Anfänger im Strategiegenre ist das Spiel jedoch ein guter Einstieg, da die Schlachten vergleichsweise klein sind. Daher vergebe ich an das Spiel 2,5 von 5 Feuerbällen.                                                         

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen