Mittwoch, 30. April 2014

Journey of a Roach

 

Die Menschheit existiert nicht mehr. Komplette Städte liegen in Trümmern und die Erde ist trocken, verdorrt und hässlich. Der Grund dafür war vermutlich ein nuklearer Krieg, den niemand gewann. Die einzigen Überlebenden sind Kakerlaken und ähnliches Ungeziefer, welches sich in verfallenen Kanalisationen und Atombunkern aufhält. Dies klingt zwar nach einem sehr düsteren Szenario, tatsächlich ist es jedoch eine recht lustiges Point & Click Adventure . Es geht um die zwei Kakerlaken Jim (der Protagonist) und Bud (sein "Sidekick") die unbedingt an die Oberfläche wollen. Mehr wird dem Spieler nicht gesagt.
Dies kann man übrigens wörtlich nehmen, da das Spiel über keine Sprachausgabe verfügt. Dialoge werden über Sprechblasen und lustige Geräusche geführt. Wobei es auch keine richtigen Dialoge gibt, da einem die Charaktere meistens nur "sagen", was sie wollen oder was der Spieler machen könnte und das war es dann auch. Das ist zwar eine interessante Idee, leider wird es dadurch sehr schwer, sich in die Charaktere oder die Geschichte hineinzuversetzen.
Die Steuerung ist für ein Point & Click Adventure etwas unüblich, da man sich nicht durch Mausklicks, sondern mit WASD bewegt. Dies hat aber auch einen Grund, nämlich das Krabbeln an Wänden und Decken. Leider kann dies in engen Plätzen recht hakelig werden und man kann nie direkt sehen, an welchen Wänden man klettern kann und an welchen nicht. Zudem werden Decken und Wände nur selten in Rätsel einbezogen. Die Wände braucht man nur, um an Objekte oder die Decke zu gelangen, die Decke jedoch nur für wenige Rätsel und allenfalls einige Objekte.
Musik gibt es in dem Spiel eher wenig. Möglicherweise war dies nur ein Spielefehler, aber bis auf einen Ort und das Pausemenü, gab es in dem Spiel keine Musik. Die Musik, die ich zu hören bekam, war dafür ganz in Ordnung. Sie war nicht zu schnell oder zu langsam. Viel mehr kann ich dazu nicht sagen.
Die Grafik besteht aus einer recht hübschen, dreidimensionalen Welt, die meist etwas düster ist. Sowohl atmosphärisch, als auch wortwörtlich. Nicht so hübsch waren dafür die Objekte im Inventar und ebenso manche Sprechblasen. Beides wird in einem schattenhaften Schwarz dargestellt, was es teils kompliziert macht, etwas zu erkennen.
Wie bereits erwähnt, sind die Charaktere und die Story etwas undurchsichtig. Bis auf die beiden Protagonisten, erfährt man keine Namen und aufgrund der fehlenden Sprachausgabe, weiß man oftmals gar nicht, wieso man etwas macht oder mit wem man es zu tun hat. Besonders gegen Ende des Spiels, welches übrigens SEHR früh erreicht ist, war ich ziemlich verwirrt.
Die Rätsel sind recht schwierig. Dies liegt aber oftmals daran, dass man gar nicht weiß, worin die Aufgabe des Rätsels überhaupt besteht. Meistens muss man also etwas herumprobieren, um auf den Lösungsweg zu kommen. Bis man dann die Lösung hat, kann es aber noch etwas dauern. Leider gibt es nur ein Rätsel, welches das Klettern stark miteinbezieht und das ist leider auch unnötig kompliziert. Das Klettern besitzt durchaus viel Potenzial, dieses wurde jedoch leider verschwendet.
Fazit:
Jorney of a Roach ist ein Spiel, das auf dem ersten Blick einzigartig ist, sich aber leider als ein zu kurzes Spiel, mit neuen, aber schlecht eingesetzten Ideen, herausstellt. Wären diese Ideen besser eingesetzt worden, so hätte das Spiel wohl mehr als 2,5 von 5 Atomraketen verdient.
Ich bedanke mich bei fictionfantasy.de für das zur Verfügung gestellte Spiel.

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